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Channel: Das gewünschteste Wunschkind
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Teilen - Warum Kleinkinder nicht teilen wollen und wie sie es ganz alleine "lernen"

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Vollkommen unbeachtet liegt eine Schaufel im Sandkasten. Marie sieht sie, nimmt sie und beginnt hingebungsvoll zu buddeln. "MEINE!!! Das ist MEINE Schaufel!" schallt es plötzlich theatralisch über den Spielplatz - Leo reißt panisch sein Spielzeug an sich, Tränen schießen ihm in die Augen. Hilfe suchend wendet er sich an seine Mutter. Er will die Schippe nicht hergegeben - auf gar keinen Fall, schließlich gehört sie ihm! Maries Vater eilt herbei - fest entschlossen, den ungehörigen Egoismus verbal zu strafen, wendet er sich an sein Kind: "Waaas? Du darfst die nicht haben? Da hat wohl jemand noch nicht teilen gelernt! Komm - mit solchen Kindern möchte doch keiner spielen. Wir gehen - da hinten die Kinder teilen sicher gerne".



Früher oder später erlebt jedes Elternteil eine solche Situation - und ist zunächst oft erst einmal überrascht von der heftigen Vehemenz des eigenen Kindes. Was wäre denn jetzt die richtige erzieherische Reaktion? Das Kind jedenfalls scheint zu absolut keiner Kooperation bereit - aber auch wenn jede Intervention zum Scheitern verurteilt sein wird, muss man doch irgend etwas tun!? Keinesfalls soll doch das eigene Kind als unsozial oder gar die Mutter als inkompetent gelten - also kommt vielleicht ganz zaghaft "Ach komm, Leo, Du kannst doch Dein Spielzeug auch mal teilen! Du bekommst es doch zurück". Gelegentlich (um dann doch noch etwas Souveränität zu demonstrieren) wird dem Kind das Spielzeug entrissen und demonstrativ dem anderen Kind gegeben oder - auch häufig - bei anhaltender Teilverweigerung als "logische Konsequenz" für das Fehlverhalten Kind und Spielzeug geschnappt und sich schämend der Spielplatz verlassen.
 
 

Warum Kinder nicht teilen wollen

 
 
Die Wahrheit ist auf den ersten Blick simpel und wenig schmeichelhaft: Kinder sind von Natur aus kleine Egoisten. Uns Erwachsenen ist ein solches Verhalten äußerst unangenehm - den meisten Eltern ist bei ihrer Erziehung wichtig, dass ihre Kinder sich sozial, empathisch und großzügig verhalten. Doch die Natur hat es anders vorgesehen - evolutorisch ist der kleinkindliche Egoismus sinnvoll für das eigene Überleben.

Um das zu verstehen, müssen wir einen Blick zurück in die Menschheitsgeschichte werfen: Während die Kindersterblichkeit heute in Deutschland bei etwa 0,4% liegt, erreichten vor 500-1500 Jahren nicht mal 50% aller Kinder das 14. Lebensjahr - über die Hälfte aller zu dieser Zeit Geborenen starb. Selbst vor 150 Jahren lag die Kindersterblichkeit noch bei 25%. Zwar ist die Sterblichkeit in den letzten Jahren rapide gesunken - doch in den 99,99% der übrigen Menschheitsgeschichte zuvor waren Kinder permanent gezwungen, bitter um ihr Überleben zu kämpfen.

Dafür hat die Evolution raffinierte Strategien ausgearbeitet - Babys wollen sich nicht ablegen lassen und wachen alle Nase lang auf, damit sie von der wandernden Horde nicht vergessen werden, sie wollen nicht alleine schlafen, um nicht schutzlos vom Säbelzahntiger gefressen zu werden und sie wollen nicht teilen. Denn wer von möglichst allem möglichst viel hat, der hat viel größere Chancen zu überleben. Kinder wuchsen in Großfamilien mit 5-10 Geschwistern auf - sie sind darauf programmiert, Ressourcen zu horten - Essen, Werkzeug, mütterliche Aufmerksamkeit. Dies ist auch die Hauptursache für geschwisterliche Rivalitäten. Wer Vorräte anlegen konnte, wer am lautesten Dinge einforderte und wer seinen Besitz am besten verteidigte, hatte die besten Chancen, ein Alter zu erreichen, in dem die eigenen Gene weitergegeben werden können. Unsere Kinder sind also (rein verhaltensbiologisch) noch auf dem Niveau von Steinzeitmenschlein.
 
 

Jeder teilt ungern!

 
 
Für uns ist auf den ersten Blick unverständlich, warum sich die Kinder beim Teilen so "anstellen". Schließlich handelt es sich in der Regel um robustes, wenig wertvolles Spielzeug - wir wissen, dass es nach kurzer Zeit zurück gegeben wird, es kann nicht kaputt gehen und ein Verlust ist unwahrscheinlich - wo also liegt das Problem für unser Kind? Für uns selbst jedenfalls wäre es natürlich selbstverständlich unter diesen Voraussetzungen unproblematisch, auch mal einen Buddeleimer zu teilen. Schließlich wissen wir, dass Teilen etwas Gutes ist, etwas das uns soziale Anerkennung verschafft, etwas das anderen Freude macht. Wir haben teilen "gelernt" - wir teilen oft und meistens gerne...
 
Tatsächlich?
 
Wie gerne und wie oft teilst Du eigentlich ;-)? Wie sieht es denn beispielsweise so bei den Steuern aus? Du teilst Dein Einkommen zum Gemeinwohl - aber zahlst Du die Steuern wirklich bereitwillig und gerne? Würde ein Steuersystem auf freiwilliger Basis funktionieren, in dem jeder so viel abgibt, wie er zu teilen bereit ist? Und die Sozialabgaben? Natürlich ist einem bewusst, dass ein soziales System nur so funktioniert - aber was empfindet man, wenn das eigene Geld mit Menschen geteilt wird, die sich am System vorsätzlich nur als Nehmer beteiligen wollen? So richtig gerne teilt man also offenbar auch nicht. 
 
Stell Dir folgende Situation vor: Du sitzt beim Arzt im Warteraum - es dauert mal wieder ewig. Plötzlich kommt ein völlig Fremder zu Dir, greift nach Deiner Tasche und setzt sich damit wortlos wieder auf seinen Platz, um dann in aller Ruhe den Inhalt interessiert zu inspizieren. Auf deine (verständliche) Empörung reagiert er ganz gelassen mit "Nun stellen sie sich nicht so an, sie kriegen das doch wieder. Ich suche nur ein Telefon, ich muss mal schnell daheim anrufen. Man muss doch auch mal teilen lernen!"
 
Nun mag man möglicherweise einwenden, dass der Vergleich hinkt - doch ist dem denn so? Meinen Besitz möchte ich nicht mit anderen Menschen teilen - zumindest nicht überrumpelt und ungefragt. Von meinem Kind jedoch erwarte ich, dass es seine Besitztümer großzügig anderen zur Verfügung stellt - schließlich ist es "nur" Spielzeug. Dabei wird jedoch vergessen, dass das, was für uns "nur" Spielzeug ist, für das Kind einen ganz anderen Stellenwert hat - es ist schließlich sein Spielzeug. Sein Besitz. Und der ist für das Kind genauso wertvoll, wie für uns ein elektronisches Spielzeug, ein Schmuckstück oder andere persönliche Gegenstände. Kinder zwischen ein und drei Jahren definieren sich außerordentlich stark über ihren Besitz - sie empfinden es nahezu als körperliche Beeinträchtigung, wenn man ihnen Dinge einfach weg nimmt.
 
Vermutlich hättest Du kein Problem damit gehabt, wenn der Fremde zu Dir gekommen wäre und höflich gefragt hätte, ob Du ihm Dein Handy kurz leihen könntest, weil er dringend zu Hause anrufen müsste. Denn Du hättest gewusst: Ich bekomme es unbeschadet wieder. Für unsere Kinder sind die ersten Situationen, in denen von ihnen erwartet wird zu teilen, jedoch in der Regel eher so, wie die vorher beschriebene - jemand (oft Unbekanntes) kommt, greift sich einfach etwas und spielt damit los. Dem Kind ist zunächst gar nicht bewusst, dass es die Dinge auch wieder zurück bekommen wird - es fürchtet den kompletten Verlust. Meist sind die sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten auch noch begrenzt, so dass primäres Ziel ist, den Besitz erstmal einfach nur lautstark zu verteidigen - weswegen logische Argumente sie meist gar nicht interessieren.
 
Experimente zum Teilen (Fehr 2008) haben ergeben:

  • 3-4-Jährige teilen ihre Süßigkeiten praktisch nie freiwillig mit anderen,
  • bei den 5-6-Jährigen teilen immerhin 20% der Kinder freiwillig Süßes und
  • ab dem Schulalter wird von den meisten sogar bereitwillig mit anonymen Gruppen geteilt.

Andere Experimente ergaben: Vor die Wahl gestellt, freiwillig Münzen/Sticker aufzuteilen, entschieden sich 7-8-Jährige für eine Aufteilung im Verhältnis 50%/50%.
 
Bei den Erwachsenen war das Verhältnis übrigens 30% zu 70% - die Erwachsenen behielten das Meiste für sich.
 
 

Wie lernen Kinder teilen?

 
 
Ich empfehle, die Kinder einfach erst mal machen zu lassen. Je häufiger wir einschreiten, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass wir immer und immer wieder als Richter fungieren müssen. In den allermeisten Fällen regeln das Kinder tatsächlich ohne Hilfe unter sich (vor allem, wenn sie etwas gleichaltrig sind). Selbst Lösungen zu finden und Einigungen zu erzielen stärkt außerdem enorm das Selbstvertrauen.
 
Wir haben das grundsätzliche Bedürfnis, unsere Kinder zu schützen - daher versuchen wir alles zu vermeiden, das sie in einem schlechten Licht da stehen lassen könnte. Wir fürchten, die anderen Kinder könnten dann nicht mehr mit ihm spielen wollen, wenn es sich so vermeintlich unsozial benimmt. Doch betrachtet man die Situation mal aus Kindersicht, wird deutlich, dass die anderen Kinder das Verhalten als vollkommen normal betrachten - schließlich wollen sie ja (evolutorisch bedingt) auch nicht wirklich teilen.
 
Zwar gibt es Kinder, die schon als Kleinkind unaufgefordert teilen - eine wirklich altruistische Motivation steckt in der Regel jedoch nicht dahinter. Meist ist das das Resultat, von beharrlicher elterlicher Aufforderung in der Vergangenheit - die Kinder wissen, dass man es von ihnen erwartet - sie handeln also vornehmlich, um ihren Eltern zu gefallen (was auch tief in ihnen verhaltensbiologisch verankert ist). Ohne weiteres abgegeben wird auch häufig Spielzeug, das Kindern nicht wichtig ist - das Lieblingsauto hingegen würde niemals geteilt werden.
 
Die anderen Kinder finden also das Benehmen unseres Kindes wahrscheinlich weder außergewöhnlich noch befremdlich. Würde man also zu ihnen sagen "Tut mir leid, Leo will dieses Spielzeug gerade nicht abgeben", wäre das für das Kind aller Wahrscheinlichkeit nach vollkommen in Ordnung.
 
Warum aber sehen wir uns eigentlich dennoch gezwungen, in solchen Situationen einzugreifen und das Kind vom Teilen zu überzeugen? Weil "Teilen können" im Allgemeinen als Erziehungsziel betrachtet wird - etwas, das dem Kind aktiv "beigebracht" werden muss. Verweigert das Kind das Teilen, haben wir das Gefühl, dass das ein schlechtes Licht auf uns wirft - erweckt es doch den Eindruck, wir würden "nicht genug" erziehen.
 
Dabei ist die Fähigkeit zu Teilen ein Entwicklungsschritt und nichts, was unsere Kinder lernen müssen. Und vor allem: auch bis zu einem gewissen Alter gar nicht können! Kognitiv sind sie erst zwischen 3 und 4 Jahren in der Lage, aus eigenem Antrieb zu teilen. Erst wenn sie in der Lage sind Empathie zu empfinden, realisiert das Kind, dass das andere Kind nur daran interessiert ist, das Spielzeug für eine kurze Zeit zu borgen - es will es nicht kaputt machen, nicht behalten und wird damit nicht weg laufen. Es besteht also keine Notwendigkeit, das Eigentum zu verteidigen.
 
Auch die Erkenntnis, dass das andere Kind traurig oder enttäuscht sein könnte, wenn es so brüsk abgewiesen wird, erfordert empathische Fähigkeiten. Ohne sie ist dem Kind überhaupt nicht klar, wie der Abgewiesene sich fühlt - entsprechend wird das Kind erst dann aus eigenem Antrieb handeln, wenn es die Traurigkeit nachempfinden kann. Dazu muss das Kind auch erst einmal selbst die Erfahrung machen, was man empfindet, wenn man Interesse an den Spielsachen anderer hat und dabei auf Widerstand trifft.
 
Ob das Kind bereits über die Fähigkeit verfügt, sich in andere hinein zu versetzen, kann man mit dem Sally-und-Anne-Test (der hier beschrieben ist) testen. Bis zur Entwicklung einer gewissen Empathiefähigkeit ist es sinnvoll, das Kind bei der Verteidigung seiner Besitztümer zu unterstützen. Es sollte stets das Gefühl von Rückhalt haben - je sicherer es ist, dass man seine Bedürfnisse achtet, desto leichter wird es ihm fallen, auch mal loszulassen. In Gesellschaft anderer Kinder begreifen Kinder ohnehin sehr schnell, dass Teilen auch Vorteile hat - hat das Kind viel Kontakt zu Gleichaltrigen, entfaltet sich die Fähigkeit quasi von allein. Selbst sehr kleine Kinder entwickeln schon von ganz allein sinnvolle Strategien wie das Anbieten von Tauschobjekten.
 
Wer den Entwicklungsprozess zusätzlich aktiv unterstützen möchte, sollte dies nicht tun, indem er das Kind in geeigneten Situationen immer wieder zum Teilen anhält. Sinnvoller ist es, das Teilen aktiv vorzuleben und dabei Gefühle zu spiegeln. So können erste Spiele gespielt werden, bei denen sich abgewechselt wird - Kinder merken so: gemeinsam haben wir mehr Spaß, als wenn ich nur allein spiele. Auch kann das Teilen von Lebensmitteln aktiv kommentiert werden: "Hier - ich teile mit Dir eine Banane. Ich mag es, wenn du dich darüber freust". Selbst 1-Jährige haben Freude daran, Mama und Papa gelegentlich abbeißen zu lassen - ein strahlendes "Dankeschön" vermittelt, dass Teilen etwas Schönes ist.

  
 
 

Geschwister und das Teilen

 
 
Das Teilen ist ein häufiger Gegenstand geschwisterlicher Rivalitäten - vor allem, wenn das größere Kind seine Bedürfnisse noch nicht im regen Kontakt mit anderen Kindern durchsetzen musste.
 
Um Streitereien um Spielzeug einzugrenzen, versuche ich seit der Geburt des Geschwisterchens strategisch das "persönliche Eigentum" an Dingen bei uns auszugleichen und einzuschränken. Um zunächst eine faire Ausgangsbasis zu schaffen, habe ich das Babyspielzeug, für das unsere Tochter zu alt geworden war, konsequent weg geräumt. Als ich es nach der Geburt des Bruders wieder hervor geholt hatte, hatte sie natürlich vergessen, dass es eigentlich "ihr Spielzeug" war, wodurch zunächst erst einmal persönlicher Besitz für den Bruder geschaffen wurde. Babyspielzeug kann für größere Kinder plötzlich wieder sehr attraktiv werden - vor allem, wenn es lange nicht verfügbar war und es für sie daher quasi neu ist. So hatte der kleine Bruder eine ganze Masse Tauschobjekte, wenn er an (babytauglichen) Spielzeugen der Großen interessiert war.
 
Wenn meine Tochter mit dem Spielzeug ihres Bruders spielen wollte, habe ich sie gebeten, ihn zu fragen, ob sie das darf. Ich habe dann als "Übersetzer" fungiert und seine Regungen dann als "Ja" (ganz selten auch als "nein - will er selber haben") übersetzt. So hat sie zunächst erst einmal ein Gefühl dafür bekommen, dass man nicht einfach zugreifen kann (sie fragte dann auch auf dem Spielplatz). Außerdem verstand sie so auch, dass man ablehnende Entscheidungen treffen darf und diese respektiert werden. Wenn der kleine Bruder nach einem ihrer Spielzeuge griff, habe ich stellvertretend für ihn gefragt und ihre Entscheidung respektiert. Je sicherer sie wurde, dass sie weder überredet werden würde noch zum Teilen gezwungen, desto generöser wurde sie bei der Herausgabe ihrer Sachen. Wenn sie das Spielzeug nicht abgeben wollte, bat ich sie darum, eine Alternative anzubieten - das hat in 98% der Fälle (bis zu einem gewissen Alter) funktioniert.
 
Sachen, die im Laufe der Zeit angeschafft wurden, habe ich immer explizit als "für euch beide" bezeichnet. Weihnachten war mein Sohn gerade 2 Wochen alt - Oma und Opa wollten meiner knapp 3-Jährigen einen Kaufmannsladen schenken. Ich bat sie, ihn ausdrücklich beiden Kindern zu schenken - zum einen, weil es komisch gewirkt hätte, wenn die Große so ein riesiges Geschenk bekommen hätte und der Kleine nur eine Kleinigkeit (im Grunde hat man ja alles) - zum anderen war sie alt genug, um das Geschenkte dauerhaft als "meins" zu betrachten. Natürlich konnte zuerst nur meine Tochter das Geschenk wirklich benutzen - doch nach und nach entwickelte auch ihr Bruder Interesse. Dadurch, dass es von Anfang an explizit beiden gehörte, hat es nie irgendeinen Streit darum gegeben.
 
Ich räume noch immer Spielzeug, aus dem das größere Kind herausgewachsen ist weg und hole es etwa 2 Jahre später hervor - "für beide". Auch Bekannten und Verwandten, die den Kindern etwas mitbringen, bitte ich, Geschenke nicht zuzuordnen. Natürlich wählen sie Dinge jeweils für ein bestimmtes Kind aus, das dann auch am meisten damit spielt, weil es seinem Interesse entspricht, aber es ist vollkommen unschädlich und für die Kinder auch unproblematisch, wenn es in ihr Gemeinschaftseigentum übergeht. Anders ist das natürlich mit Geburtstagsgeschenken - die sollen und dürfen die Kinder als ihr Eigentum betrachten und auch entsprechend darüber verwalten dürfen.
 
Bei uns haben sich folgende Regeln im Alltag bewährt: Gehört jemandem etwas persönlich (was ja auf nicht allzu viele Dinge zutrifft), dann darf derjenige auch darüber bestimmen. Für Gemeinschaftsbesitz gilt: Wer es zuerst hatte, der darf damit spielen. Sobald das Spielzeug abgelegt und etwas anderes bespielt wird, kann man sich nicht mehr auf "Aber ich hatte das zuerst!" berufen. Das funktioniert bei uns absolut reibungslos.
 
 

Fazit

 
 
Teilen muss man nicht lernen - es ist ein Entwicklungsschritt, der die Fähigkeit der Empathie voraussetzt. Unter gleichaltrigen Kindern entwickelt sich innerhalb kurzer Zeit - ohne dass ein Eingreifen erforderlich wäre - eine eigene Tausch- und Teilkultur. Daher sollte man als Erwachsener möglichst wenig regulierend eingreifen - allenfalls das Kind bei der Verteidigung seines Eigentums sanft unterstützen. Teilen wird darüber hinaus durch Vorleben aktiv gefördert.



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