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Durchschlafen - Wann schlafen Babys durch und wie kann man es unterstützen?

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"Uuuuund - schläft Dein Kind schon durch?"

Gibt es irgendeine Mutter auf der Welt, die diese Frage nicht schon gefühlt hunterfach gestellt bekommen hat? Sobald man regelmäßig ein Baby bei sich führt, ist man einer Vielzahl an merkwürdigen Fragen ausgesetzt: "Ohh - was ist es denn?" (als wenn ein rosa Kleid die Frage nicht beantworten würde) oder "Ist ihm nicht zu warm/kalt?" oder "Kriegt es denn genügend Luft in dem Tragetuch da?" Recht schnell kommt dann auch das verschwörerisch gehauchte "Und - schläft er/sie schon durch?"Ich lüge mittlerweile, was mein 21-monatigen Sohn betrifft. Schamlos. "Im Grunde ja". Ich möchte keine Beileidsbekundungen mehr, keine Literaturtipps (ich habe alles gelesen, was der Markt her gibt - auch das bei Schilderung meiner Situation dann gern empfohlene "Jedes Kind kann schlafen lernen"), keine sonstigen Fehler-Analysen. Im Grunde schläft mein Kind tatsächlich "durch" - es gibt ja Definitionen, wonach das Durchschlafen eine Schlafperiode von 5 Stunden umfasst. Das schafft mein Kind. Manchmal. Zunehmend häufiger. Sicher bald regelmäßig...

Die ständigen Nachfragen aus der Umwelt führen irgendwann fast zwangsläufig zum Gefühl, dass das Durchschlafen "Zielcharakter" hat. Offenbar ist im ersten Lebenshalbjahr für die meisten nichts erstrebenswerter, als endlich ein durchschlafendes Baby zu haben. Unfreundlicherweise erzählen uns dann die Nachfrager auch gerne Dinge wie "Also mein Kind schlief ja schon mit vier Wochen durch" oder "Ich habe schreien gelassen, danach hat es endlich ordentlich geschlafen und sich nachts nicht wieder gemeldet". Kein Wunder, dass man schnell das Gefühl hat, dass a) alle Kinder besser schlafen, als das eigene und b) das eigene Kind irgendwie unnormal zu sein scheint, weil es sich nicht an die Schlaf-Normen hält.
 
 

Ab wann schlafen Kinder durch?

 
 
Es soll sie tatsächlich geben - gut schlafende Kinder. Ich selbst kenne keins und habe keins, lese aber gelegentlich in Foren von welchen. Aber machen wir uns nichts vor: Ein Großteil unserer Kinder bereitet uns schlaflose Nächte und nicht selten Kummer. Schon als Babys schlafen sie schlecht ein und wollen dabei nicht allein sein, wachen ständig auf, lassen sich ungern ablegen und an Durchschlafen ist in der Regel ganz lange nicht zu denken. 
 
Ich habe kürzlich in (m)einem Internetforum eine ganz unwissenschaftliche Umfrage zum Thema "Ab wann haben Eure Kinder durchgeschlafen" durchgeführt. Ingesamt 109 Mütter machten Angaben zum Zeitpunkt des verlässlichen Durchschlafens. Durchschlafen hatte ich dabei nach meinem eigenen Verständnis davon definiert als "wird abends hingelegt und wacht bis zum Aufstehen nicht mehr auf". 

Die Umfrage ergab, dass immerhin 29,7% der Babys innerhalb der ersten drei Lebensmonate durchschlafen, nach einem halben Jahr schaffen das dann schon 40,6% . Nach dem ersten Geburtstag werden noch insgesamt rund ein Drittel der Kinder regelmäßig wach. Um den zweiten Geburtstag herum liegt die Durchschlafquote dann bei 83,8%. Weitere 5,4% der Kinder schaffen es erst zum 3. Geburtstag - und selbst danach wachen noch 10,8% der Kinder regelmäßig auf.

Interessant dabei war übrigens die Unterscheidung von Still- und Flaschenkindern. Es wird allgemein angenommen, dass Stillkinder später durchschlafen, als Flaschenkinder - dies war in der von mir durchgeführten Umfrage jedoch nicht der Fall. Überraschenderweise ergab sich sogar das Gegenteil: nach 6 Monaten schliefen 59,0% der Stillkinder, aber nur 30,6% der Flaschenkinder durch. Auch nach einem Jahr ergab sich noch ein Unterschied von 79,5% zu 56,9%:


 

 

Die unterschiedliche Definition von Durchschlafen


 
Meine persönliche Definition des Durchschlafens hatte ich schon genannt: Ich lege mein Kind hin und es schläft - ohne mich zu wecken - bis zum nächsten Morgen. In der Schlafforschung hingegen spricht man vom Durchschlafen schon, wenn das Kind 5 bis 8 Stunden schläft, ohne sich zu melden. Eine Userin mit einem 1,5-jährigen schrieb in meiner Umfrage sinngemäß: "Mein Kind schläft durch. Durchschlafen ist für mich der Zeitraum, bei dem ich als Mutter ununterbrochen schlafen kann. Wenn also mein Kind 19 Uhr im Bett liegt, ich ihm um 23 Uhr - wenn ich ins Bett gehe - noch eine Flasche gebe und es sich bis zum nächsten Morgen nicht mehr meldet, dann heißt das für mich durchschlafen". Eine andere Mutter schrieb, dass ihr Kind schon früh durchschlief - sie musste nur im ersten Jahr noch zwei bis drei Mal nachts den Schnuller wieder rein stecken, Milch habe es mit 8 Wochen schon nicht mehr gewollt.

Würde ich mich mit einer dieser Mütter auf dem Spielplatz über das Thema unterhalten ohne ihre Definition zu kennen, würde ich vor Neid erblassen, wenn ich höre, dass die Kinder nach 6-8 Wochen durchschlafen - dabei müssten ihre Aussagen nach meiner Definition des Durchschlafens lauten: "Mein Kind kriegt mit 1,5 Jahren noch eine Nachtflasche" und "Im ersten Jahr hat mein Kind noch nicht durchgeschlafen".
 
Das erklärt vielleicht auch ein bisschen, warum man häufig den Eindruck gewinnt, dass alle anderen Kinder viel besser schlafen, als die eigenen. Offenbar ist Durchschlafen nicht gleich Durchschlafen. Und in der Spiel- oder Krabbelgruppe zu hören "Mein Kind schläft seit einer Woche endlich durch" heißt ja nicht, dass sich das nicht auch wieder ändert. Davon wird dann nämlich häufig eher nicht berichtet.
 
 

Das Durchschlafen aus evolutorischer Sicht

 

Die Entwicklung im ersten Lebensjahr verläuft rasant - Kinder verdoppeln ihr Geburtsgewicht innerhalb von etwa 6 Monaten, nach einem Jahr hat es sich bereits verdreifacht. Für dieses enorme Wachstum wird reichlich Energie benötigt, die das Kind hauptsächlich in Form von Milch zu sich nimmt. Mal zum Vergleich: ein 5 Kilogramm schweres Baby trinkt pro Tag etwa 700 ml Milch - das entspräche etwa 10 - 12 Liter für einen Erwachsenen. Das Baby nimmt im ersten halben Jahr etwa 500 - 700 Kalorien täglich zu sich - das ist bezogen auf das Körpergewicht drei mal mehr Energie, als ein Erwachsener täglich benötigt. Da der Magen vergleichsweise klein ist, trinkt das Baby häufig. Außerdem soll die Energie kontinuierlich zur Verfügung stehen, weshalb eine gleichmäßige Zufuhr erforderlich ist. Die meisten Neugeborenen haben daher noch keinen Tag-Nacht-Rhythmus - sie trinken in verhältnismäßig regelmäßigen Abständen von etwa 2 bis 4 Stunden.
 
Mütter sind biologisch dafür ausgelegt, einen Säugling relativ unkompliziert gleichmäßig mit Nahrung zu versorgen. Untersuchungen haben ergeben, dass sich der Schlafrhythmus - genauer gesagt die Schlafphasen - von Stillkindern und Müttern synchronisieren. Die Aktivitäten des Gehirns, die Atmung, die Muskelspannung und der Herzschlag verlaufen nahezu synchron, wenn das Kind im Familienbett schläft. Das Baby spürt dadurch, wenn die Mutter in eine leichte REM-Schlafphase kommt und sucht in der Regel in einem solchen Abschnitt nach der Brust. Stillmütter können sich häufig nicht daran erinnern, wie oft das Kind gestillt wurde, sobald es von allein an die Brust robbt. Der Schlaf ist daher für die Mutter erholsamer, weil er nicht in Tiefschlafphasen sondern in den leichteren Phasen unterbrochen wird - Mütter, die ihre Kinder im Familienbett bei sich haben sind daher häufig weniger erschöpft oder angestrengt. Schläft das Kind weiter weg, findet keine Synchronisation statt. Ist außerdem die Zubereitung einer Flasche erforderlich, wird das häufige Aufwachen oft bald zur Qual.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Stillkinder im Familienbett nachts ein Drittel mehr Kalorien zu sich nehmen, als Kinder, die im eigenen Bett schlafen. Es ist also zu vermuten, dass die Natur ein Programm entwickelt hat, um eine möglichst kontinuierliche Nahrungsaufnahme zu ermöglichen. Auch dass Kinder etwa ab einem Alter von 3-4 Jahren beginnen, verlässlicher Durchzuschlafen ist ein Zeichen dafür, dass der leichte Nachtschlaf vor allem für die Nahrungsaufnahme sinnvoll war - in diesen Zeitraum fällt das natürliche Abstillen.

Darüber hinaus hat der leichte, häufig unterbrochene Schlaf eine Schutzfunktion - das Kind überprüft in regelmäßigen Abständen, ob seine Bezugspersonen noch anwesend sind oder ob es etwa schutzlos ausgeliefert allein herum liegt. In diesem Falle ist es sinnvoll, sofort Alarm zu schlagen. Diese Verhaltensweise ist genauer im Artikel Ständiges Aufwachen - Warum Kinder sich ungern ablegen lassen und alle Nase langaufwachen beschrieben. Es gibt Kinder, die diesbezüglich ausgeprägtere Kontrollbedürfnisse haben, als andere. Während man meine Tochter mit 7 Monaten problemlos in ihr Bett legen konnte und sie noch nachts einmal zu Trinken aufwachte, hat mein Sohn noch mit über einem Jahr regelmäßig nachts nach mir getastet - fand seine kleine Hand keinen Hautkontakt, wachte er sofort auf - bis zu 8 Mal pro Nacht. Erst jetzt mit etwa 21 Monaten schläft er zumindest die erste Nachhälfte alleine in seinem Bett - jedoch noch lange nicht durch.  

Kein Mensch schläft übrigens wirklich "durch" - alle Menschen (egal welchen Alters) werden nachts regelmäßig wach. Wir schlafen in Phasen - eine Phase dauert beim Erwachsenen zwischen 90 und 120 Minuten. Zwischen diesen Phasen sind wir wach - Sekunden, manchmal Minuten. Erinnern können wir uns daran meist nicht - wir sind in der Lage, allein den Übergang in die nächste Schlafphase zu finden. Die Schlafphasen von Babys sind kürzer (30 bis 60 Minuten) - auch sie sind regelmäßig wach. Kinder, die Durchschlafen, schlafen also nicht tatsächlich durch - sie melden sich nur nicht, wenn sie wach sind, weil sie verlässlich allein und ohne Hilfe in die nächste Phase wechseln.



Das Einschlafen hat diesbezüglich eine wichtige Rolle - gewöhnt sich das Kind an ein bestimmtes Ritual, kann (nicht muss!) das dazu führen, dass es dieses auch bei den Übergängen zwischen den Schlafphasen erwartet und einfordert. Wird ein Kind sanft gewiegt, möchte es das auch nachts - liegt es einfach im Bett, fehlt ihm etwas - es wird wach. Daher sollte man zum Einschlafen nur Unterstützung anbieten, die man dauerhaft auch nachts erbringen kann.

Um es ganz klar zu sagen: Neugeborene brauchen in der Regel den Körperkontakt um sich sicher und geborgen zu fühlen - es ist daher nicht zu empfehlen, das Kind möglichst schnell an das allein Einschlafen in der Wiege zu gewöhnen, um etwaigen Durchschlafproblemen prophylaktisch vorzubeugen. Wenn man jedoch das Gefühl hat, dass das nächtliche Aufwachen nicht mehr der Nahrungsaufnahme dient und höchstwahrscheinlich durch das Fehlen der Bedingungen beim Einschlafen verursacht ist (meist Einschlafstillen oder Flaschennuckeln), dann sollte man erwägen, etwas am Einschlafen zu ändern. Mein Gefühl hat mir mit etwa 10 Monaten gesagt, dass mein Kind jetzt reif ist, einzuschlafen, ohne dass ich es im Arm halte. 

 

Ab wann "brauchen" Kinder nachte keine Nahrung mehr?

 

Das ist vermutlich eine sehr häufig gegoogelte Frage. Die meisten Fundstellen werden das Alter von etwa 6 Monaten angeben. Ich habe mich bei meinem ersten Kind auf "Quellensuche" begeben. Am Ende stieß ich auf das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen". Dort heißt es im Kapitel Vom 6. Monat bis zum Schulalter. Zeit für feste Zeiten:
"Wenn Ihr Baby sich sicher bisher noch nicht an regelmäßige Schlaf- und Wachzeiten gewöhnt hat, brauchen Sie nun auf keinen Fall länger abzuwarten. Sie können sicher sein: auch bei Ihrem Baby ist die biologische Reifung soweit abgeschlossen, dass es nachts nichts mehr zu trinken braucht und ca. 11 Stunden hintereinander schlafen kann."
    
Auch in den Büchern von Johanna Haarer (siehe dazu auch die Artikel-Reihe Die Erziehung unserer Großeltern) "Die [deutsche] Mutter und ihr erstes Kind" ist davon die Rede:
"Zur letzten Abendmahlzeit muss das Kind vielfach geweckt werden, die Zeit dafür ist etwa 19 Uhr. Vom dritten Vierteljahr an kann beim gesunden Kind ohne weiteres erreicht werden, dass es mit 4 Mahlzeiten auskommt und 12-stündige Nachtruhe durchhält."

Dass normal entwickelte Babys ernährungsphysiologisch nach 6 Monaten keine Nahrung mehr zum Überleben benötigen, ist durchaus zutreffend. Das heißt jedoch genau genommen nur: sie sterben nicht, wenn ihnen nachts über einen längeren Zeitraum Nahrung vorenthalten wird. Da ca. 60% der Kinder auch nach einem halben Jahr noch nachts aufwachen, sollte man sich fragen, ob eine nächtliche Nahrungszufuhr nicht dennoch weiterhin sinnvoll sein könnte. Ich persönlich vertrete die Ansicht, dass Kinder sehr genau wissen, was sie brauchen. Daher bin ich der festen Überzeugung, dass ein 10-monatiges Kind, das nachts 2 bis 3 mal aufwacht und zügig größere Mengen Milch trinkt, tatsächlich Hunger hat. Egal, was irgendein Buch dazu sagt. Daher halte ich nichts davon, Kindern im ersten Jahr die nächtlichen Mahlzeiten abzugewöhnen, indem man bspw. die Nachtflasche nach und nach verdünnt.
 
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Stillkinder zum Nuckeln neigen. Mein Sohn war da ein ganz besonderes Exemplar. Er nahm als keinen Nuckel und wollte ausschließlich an die Brust. Während der ersten Monate hatte er einen guten Rhythmus von etwa 3-4 Stunden in der Nacht. Nach etwa einem halben Jahr steigerte sich jedoch allmählich die Stillfrequenz. Der Prozess war schleichend und als wir dann mit etwa 8-9 Monaten bei stündlichem An-die-Brust-Wollen angelangt waren, war meine persönliche Schmerzgrenze erreicht. Sooo hungrig, kann ein Baby nun auch nicht sein - ganz offenbar hatte er das Einschlafen (das ohnehin schon immer ein K(r)ampf war) so eng mit der Brustwarze im Mund verknüpft, dass er ohne einfach nicht mehr einschlafen konnte. Ich versuchte es erfolgreich (mit dem hier beschriebenen) "sanften Ablösen" - er "lernte" also das Einschlafen ohne Brust - und siehe da - der Rhythmus dehnte sich wieder auf 3 bis 4 Stunden aus. Ganz offenbar war das Nuckeln irgendwann tatsächlich reine "Gewöhnung" geworden.
 
Mit ca. 16 Monaten steigerte sich das dann wegen meiner Faulheit auf 3 - 6 mal aufwachen. Ich schlief einfach während des Stillens/Nuckelns vor ihm wieder ein und hatte keine Lust, auf das sanfte Ablösen zu warten - wodurch er sich wieder daran gewöhnte mit Brust im Mund zu schlafen. Mit 1,5 Jahren reicht es mir und ich beschloss, nachts abzustillen - er bekam konsequent die Flasche angeboten. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass ihn kein Hunger weckte. Jetzt mit 20 Monaten schläft er ohne nächtliche Milch und wacht dennoch ein- bis zweimal auf. Meine persönliche Erfahrung ist also, dass das (nächtliche) Abstillen an den (Durch-)Schlafgewohnheiten nichts geändert hat. Ich habe jedoch schon häufig gelesen, dass es durchaus dazu führen kann.

 

Was kann ich tun, um das Durchschlafen zu fördern

 
 
Weit verbreitet ist leider die Empfehlung, das Kind konsequent schreien zu lassen (so genanntes "Ferbern"). Die Methode funktioniert durchaus - hat aber schwerwiegende Folgen, weswegen ich dringend davon abrate. Mehr dazu erfährst Du im Artikel Schreien lassen - Warum Babys nicht grundlos schreien und man sie dabei nie allein lassen sollte.
 
Stillbabys schlafen am besten in Mamas Nähe - daher ist das Familienbett für schlecht schlafende Stillkinder in der Regel die beste Lösung. Nur sehr selten finden Mütter dabei keine Ruhe - im Grunde sind sie von der Natur dafür ausgelegt, die ersten Jahre bei ihrem Baby zu schlafen. Wachen die Kinder dennoch häufig auf und belastet das, sollte man das Einschlafstillen überdenken. Häufig führt das Einschlafen ohne Brust im Mund zu einer geringeren Aufwachfrequenz. Und die Versuche, einen Nuckel anzubieten (den viele Stillkinder verweigern) sollten nicht vorzeitig aufgegeben werden - mein Sohn nahm das erste Mal einen Schnuller, als er 20 Monate alt war - seitdem schläft er auch deutlich besser. Auch Flaschenkinder lieben und suchen die Nähe ihrer Eltern, dort fühlen sie sich wohl und geborgen. Die Angst, dass die Kinder im elterlichen Bett verwöhnt werden könnten (und es gar nie wieder verlassen könnten) ist leider weit verbreitet, aber vollkommen unnötig
 
Wenn Flaschenkinder häufig nachts nach der Flasche verlangen und diese auch zügig trinken, kann man den Umstieg auf eine sättigendere Nahrung erwägen. Folgemilch hat zu unrecht einen schlechten Ruf - mittlerweile gibt qualitativ sehr gute 2er-, 3er- und Kindermilchen zu kaufen. Damit kann man zumindest das Aufwachen wegen Hungers minimieren.
 
Damit erschöpfen sich auch schon die "Ratschläge" - denn das Durchschlafen ist nichts, das Kinder erlernen können - es ist ein Reifeprozess, der in nur geringem Umfang aktiv befördert werden kann. Wenn das Bedürfnis nach Nahrung un Nähe erfüllt ist und das Kind dennoch ständig aufwacht, kann man nur noch geduldig abwarten.
 
Was ich abschließend jeder müden Mutter ans Herz legen möchte: So schwer es manchmal fällt - versuche die Situation gelassen zu sehen. Du wirst die letzten 30 bis 60 Jahre Deines Lebens wieder halbwegs ununterbrochen schlafen können - auch wenn das jetzt in weiter Ferne erscheint. Es ist von der Natur so vorgesehen, dass Dein Kind immer wieder wach wird und sich Deiner Nähe und Deines Schutzes versichert - dieses Verhalten ist vollkommen normal und nicht falsch anerzogen. Egal, was Dir alle anderen weis machen wollen. Und: es wächst sich irgendwann aus. Beim einen Kind früher, beim anderen später. Wichtig ist nicht, dass Dein Schlaf durchgehend ist - viel mehr schlaucht der Mangel an Tiefschlaf. Wer öfter aufwacht braucht mehr Tiefschlafphasen - die erreicht man durch ein Mehr an Schlaf.
 
© Danielle



 

Quellen/Literatur

 




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